3.1 Erläuterung wie der private Fondsanteil generiert wurde und wird
Die Generierung des privaten Fondsanteils wurde durch die Fondsverantwortliche auf verschiedenen Ebenen vorangetrieben:
- Beratung mit Stadtteilakteuren zu Projektideen und Möglichkeiten der Akquise privater Mittel und Leistungen von Dritten bzw. Projektträgern (Spenden, Sponsoring, Sachleistungen, ehrenamtliches Engagement)
- Projektberatung mit privaten Akteuren zu Unterstützungsleistungen zu gemeinsamen Projekten und nachhaltigen Kooperationen
- Öffentlichkeitsarbeit zum Verfügungsfonds in der Stadtteilzeitung „Südblick“, Vorstellung beispielhafter Projekte
- Regelmäßige Informationen in Stadtteilrunden, Bürgersprechstunden und im Verfügungsfondsbeirat zum Stand und zur Umsetzung des Verfügungsfonds mit Hinweisen auf die Akquise privater Mittel
Wie bereits in den Vorjahren auch, konnte in 2019 die Akquise von finanziellen Mittel und Leistungen privater Akteure und Unternehmen, welche zweckgebunden für bestimmte Maßnahmen eingesetzt werden konnten, erfolgreich umgesetzt werden. Diese projektbezogenen Mittel aus
- Spenden, Sponsoring- und Sachleistungen von privaten Akteuren, wie Wohnungsunternehmen, Energiewirtschaft und Gewerbetreibenden sowie
- Eigenmitteln und Sachleistungen der Projektträger
konnten ausreichend erwirtschaftet werden (Zielquote: mindestens 50 %). Die Mittel wurden eingebracht für Projekte der Öffentlichkeitsarbeit, zur Aktivierung der Bürgerbeteiligung sowie zur Gestaltung von Freiflächen und Aufwertung des Wohnumfeldes.
Um die vielfältigen Möglichkeiten des Einsatzes von ehrenamtlichem Engagement als Eigenmittel aufzuzeigen, arbeitet die Fondsverantwortliche im Beirat gezielt mit Beispielen aus den Verfügungsfondsprojekten der letzten Jahre. Im Ergebnis wurden zahlreiche ehrenamtliche Stunden in den Projekten geleistet. Erfolgreiche Bürgerbeteiligungsprozesse, wie die Frühjahrsputzaktion „Heckert putzt“ und die Vorbereitung und Durchführung des Stadtteilfestes „Ikarus-Fest“ dokumentieren schon über mehrere Jahre das wachsende Interesse der Bewohnerschaft für die Gestaltung ihrer Wohngebiete und ihre Mitwirkung bei Stadtentwicklungsprozessen.
3.2 Kurze Einschätzung zu Erfolg / Entwicklung des Fonds und zu Schwerpunktbereichen des Verfügungsfonds
Insgesamt konnten im Jahr 2019 ebenfalls wieder acht Projekte mit Mitteln aus dem Verfügungsfonds umgesetzt werden. Die Projekte haben in vielseitiger Weise bürgerschaftliches und privates Engagement gefördert.
Zu den im Jahr 2019 unterstützten Projekten gehört die Frühjahrsputzaktion „Heckert putzt“, die in allen fünf Stadtteilen des Heckert-Gebiets stattfand. Dem Aufruf zur Säuberung und Verschönerung ihres Wohnumfeldes folgten auch in diesem Jahr ca. 128 freiwillige Helfer. Diese jährlich stattfindende Putzaktion ist öffentlichkeitswirksam, identifikationsstiftend, nachhaltig und schärft das Verantwortungsbewusstsein der Bewohner für ein sauberes Wohnumfeld.
Auch die Kita „Fridolin“ profitierte wieder von der Möglichkeit der Mittelbewilligung aus dem Verfügungsfonds. In diesem Jahr wurde in der Einrichtung eine Vogelnestschaukel samt Fallschutzkies für die Kinder unter dem Motto „Mir reicht´s! Ich geh schaukeln“ errichtet. Dabei haben Eltern der Einrichtung und Schüler der EURO-Schule ehrenamtlich mitgearbeitet – ein gutes Beispiel für aktive Bürgerbeteiligung im Gebiet. Die Einrichtung kann sich nun mit einem ansprechenderen Umfeld am Standort weiter festigen.
Die spielbereichsabgrenzende Bepflanzung konnte aufgrund der Witterung noch nicht abgeschlossen werden. Dies wird im 1. Quartal 2020 vollzogen.
In der offenen Freizeiteinrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien „Haus Kinderland“ wird die Qualität und der Erhalt des bereits vorhandenen Sandkastens mit einer neuen Abdeckplane gesichert. Diese Plane kann problemlos von einer Person angebracht sowie entfernt werden. Außerdem lässt sich diese platzsparend verstauen.
Die Stadtteilfeste „MarMorHut – Familienfest“, Markersdorfer Weihnachtsmarkt sowie das Ikarusfest profitierten von der Werbewirksamkeit der fondsfinanzierten und weitreichend verteilten Werbeflyer, Werbeplakaten und eingesetzten Werbebannern. Hier konnte eine breite Menge an Bürgern angesprochen und zur Teilnahme als Gast sowie als ehrenamtlicher Unterstützer gewonnen werden. Die gut angenommenen Veranstaltungen stärken Nachbarschaften und tragen so zu einer verbesserten Stadtteilidentifizierung der Bewohner mit ihrem Stadtteil bei.
Großen Anklang fand das Graffiti Projekt „Street-Art-Workshop“ des Vinyard Chemnitz e.V. Hier wurde am Begegnungszentrum „Aufatmen“, Wilhelm-Firl-Straße 11 ein großes Graffiti „Healing“ von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahre angebracht. In einem 4-tägigen Workshop wurden die Jugendlichen von der Erstellung der inhaltlichen Vorlage bis hin zur Gestaltung des Graffitis am Gebäude schrittweise angeleitet. Basierend auf dem Austausch mit den Teilnehmern bzgl. ihrer Träume und Wünsche und in Bezugnahme auf das Wohngebiet, in dem sie leben, entstand ein 55m² großes Kunstwerk, welches sich wohngebietsverschönernd auswirkt. Die Identifizierung der Jugendlichen mit ihrem Wohngebiet wurde mit diesem Projekt maßgeblich gestärkt.
Abschließend wurde an einem öffentlich zugänglichen Spielplatz vor der K&S Seniorenresidenz Chemnitz im Bereich der Doppelschaukel Fallschutzkies eingebracht. Diese Maßnahme hat das Wohnumfeld maßgeblich verbessert. Der Fallschutzkies garantiert eine Nutzung des öffentlichen Spielplatzes für die Kinder aus dem Wohngebiet entsprechend den Sicherheitsstandards.
Die Verschiedenheit der im Jahr 2019 geförderten Projekte zeigt, dass sich Bewohner und Akteure partizipativ an der Entwicklung ihres Wohnumfeldes beteiligen wollen. Durch die flexible Umsetzungsmöglichkeit kleinerer Projekte und Aktionen mit Hilfe des Verfügungsfonds sollen auch im Jahr 2020 weitere Projektideen gefördert werden. Dadurch wird der Beteiligungsprozess von Bürgen sowie die Stadtteilarbeit weiter erhöht bzw. die Verstetigung einzelner Projekte ermöglicht.
