Das Stadtteilmanagement Chemnitz Süd

Große Teile des ehemaligen Heckert-Gebietes, welches sich durch überwiegend mehrgeschossigen Wohnungsbau in industrieller Plattenbauweise auszeichnet, gehören zum Fördergebiet des Stadtteilmanagements. Dessen heutige Stadtteile Markersdorf, Morgenleite, Hutholz, Kappel und Helbersdorf erfuhren in den Jahren seit 1990 erhebliche städtebauliche Missstände und soziale Benachteiligungen infolge von Abwanderung, Überalterung, Zunahme benachteiligter Bevölkerungsgruppen, Wohnungsleerstand, Rückbau, unterbrochene Wegeverbindungen und ungenutzten Freiflächen. Trotzdem besitzen die Stadtteile noch gute soziale und wirtschaftliche Strukturen, wie günstige Verkehrsanbindungen, zahlreiche Kindertagesstätten, Einkaufsmöglichkeiten, Sportanlagen und viele Grünflächen. Ziel des Stadtteilmanagements ist die Entwicklung nachhaltiger Stadtteilprozesse, um das Image und die Attraktivität der

Quartiersgebiete zu erhöhen, die Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig zu verbessern und lebenswerte Räume für alle Generationen zu gestalten. Das Stadtteilmanagement versteht sich als Schnittstelle und Bindeglied zwischen der Bewohnerschaft, den Stadtteilakteuren (Vereine, Initiativen, Kindertagesstätten, Schulen, Begegnungsstätten usw.), den Wohnungsunternehmen und Gewerbetreibenden sowie der Stadtverwaltung. Es unterstützt die Verwaltung im komplizierten Prozess des Stadtumbaus und demografischen Wandels, befähigt die Bewohnerschaft und Stadtteilakteure zur Beteiligung an der Stadtteilentwicklung und vernetzt die vorhandenen Strukturen. Das Stadtteilmanagement freut sich über Bürgerinnen und Bürger sowie  Akteure die mitarbeiten möchten oder Ideen zur Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftlichen Projekten haben.

Schwerpunkte der wohngebietsbezogenen und bürgernahen Arbeit sind

  • Herausgabe der Stadtteilzeitung „Südblick“die aller drei Monate über aktuelle Ereignisse und Vorhaben berichtet und regionale Akteure sowie Projekte vorstellt und an öffentlichen Stellen erhältlich ist
  • Informationsverknüpfung bei städtebaulichen EntwicklungenVorstellung von Planungsvorhaben der Verwaltung einerseits und Berücksichtigung der Bürgerinteressen andererseits
  • Organisation von Bürgerforen zur frühzeitigen Beteiligung der Bewohnerschaft in der Stadtteilentwicklung, z. B. bei der Sanierung des Wenzel-Verner-Parks oder des Boulevards Morgenleite
  • Mitarbeit in der Bürgerbeteiligungsplattform„Bürgernetzwerk Chemnitz – Süd“
  • Koordination der beiden Stadtteilarbeitsgruppenim Gebiet, in denen die Stadtteilakteure sich gegenseitig informieren, gemeinsame Vorhaben planen und Erfahrungen austauschen
  • Aktivierung und Organisation von Selbsthilfe und selbsttragenden Formen des Bürgerengagementsz. B. im Redaktionsteam für die Stadtteilzeitung, beim Frühjahrsputz, zum jährlichen Stadtteilfest
  • Aufgreifen und Unterstützen von Bürgerinteressen und -initiativenz. B. Herausgabe der Sonderausgabe "Der Flughafen Chemnitz und Karl-Marx-Stadt", Sanierung des Spielplatzes an der Straße Usti nad Labem 199, Erhalt und Pflege der NaturWALDinsel in der Scheffelschlucht
  • Begleitung bürgergetragener Initiativenu.a. thematischer Nachbarschaftsbrunch, der Fotoklub, Ikarus-Skat-Aktiv und die Kreativwerkstatt
  • Ermittlung, Aufbereitung und Pflege von Sozialraumdatenz. B. durch Sozialraumanalysen, Bürgerbefragungen und -gespräche
  • Das Stadtteilmanagement unterstützt und vernetzt die Projektträger vor Ortim Chemnitzer Süden bei der Gewinnung von Teilnehmern, organisiert gemeinsame Veranstaltungen und vermittelt Interessierte an die Projekte weiter. Regelmäßig berichtet der Südblick über die Aktivitäten von Projekten und Einrichtungen vor Ort.
  • Mitwirkung am Runden Tisch für demokratisches Engagement im Stadtteil mit Aktionen zur Information und Sensibilisierung über rechtsextremistische Aktivitäten im Quartier

Dipl. Soz.
Thomas Rosner

Stadtteilmanagement Chemnitz Süd
Wladimir-Sagorski-Straße 24
09122 Chemnitz

Sprechzeiten

Montag 16.00 – 17.00 Uhr
Freitag 09.00 – 11.30 Uhr

Und jederzeit gern nach Vereinbarung!

Förderprogramm Stadtumbau

Das Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost wurde 2002 in den fünf östlichen Bundesländern und Berlin gestartet und 2017 zusammen mit dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau West zum Programm Stadtumbau zusammengeführt. 

Mit dem Programm „Stadtumbau“ soll die Lebens-, Wohn- und Arbeitsqualität in Städten und Gemeinden nachhaltig gesichert und erhöht werden. Ansatzpunkte sind die Stärkung der Innenstädte und der Erhalt von Altbauten, der Abbau von Wohnungsleerstand sowie die Aufwertung der von Schrumpfungsprozessen betroffenen Städte. Diese Zielsetzungen werden seit 2017 im gemeinsamen Programm Stadtumbau verfolgt. Seit Beginn des Programms wurden über 490 Städte und Gemeinden mit insgesamt fast 1.200 Stadtumbaumaßnahmen gefördert.

Konkret werden folgende Handlungsfelder bedient:

  • Sozialplanerische Begleitung der Umbauprozesse
  • Zur Bürgerbildung und für lebenslanges Lernen
  • Für eine bessere soziale Eingliederung und Integration der Bewohner
  • Um die soziale Infrastruktur und das Wohnumfeld in den Quartieren zu stärken

Übersicht Gebietsabgrenzung des Stadtumbaugebietes

Verfügungsfonds

Der Fonds dient der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und der Beteiligung lokaler Akteure an Stadtentwicklungsprozessen. Kleinere, aus dem lokalen Engagement heraus entwickelte Projekte oder Aktionen werden durch die Bewohner und Akteure vor Ort selbst ausgewählt und gestaltet. Sie sollen im Rahmen des Fonds flexibel umgesetzt und finanziell unterstützt werden. Dabei finanzieren sich die Fonds bis zu 50 % aus Mitteln der Städtebauförderung und zu mindestens 50 % aus Spenden oder Eigenmitteln der Akteure.

Es können Projekte gefördert werden, die innerhalb kurzer Zeiträume umsetzbar sind. Entscheidend ist ein nachweisbarer Nutzen für das Gebiet und seine Bewohner oder die, die es werden.

Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen im Verfügungsfondsbeirat aktiv zu werden und über Projekte in ihrer Nachbarschaft zu entscheiden.

Beispielhaft können folgende Maßnahmen finanziert werden:

  • Verschönerungsarbeiten an Gebäuden und im Wohnumfeld
  • Ausstattungsgegenstände und Kunst im gemeinsam nutzbaren Raum
  • Bepflanzung und Begrünung
  • Spielgeräte
  • Maßnahmen zur Freiflächennutzung
  • Anschaffung von Bedarfsgegenständen (z. B. Arbeitsgeräte)
  • Bürgerbeteiligung
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Events und Aktivitäten wie Stadtteilfeste, Kultur-, Freizeit- oder Bildungsangebote
  • gemeinsame Internetportale, Newsletter von Gebietsakteuren oder Stadtteilzeitungen

Gefördert werden können nur Projekte im Gebiet Chemnitz Süd (siehe Karte).